Die Geschichte des Gasthof Bären
Der Tradition fühlen wir uns verpflichtet und so stellen wir Ihnen auf dieser Seite den alten Bären vor. Alle hier ge- zeigten Bilder, sowie weitere, sind im Original in unserer Gaststube aufgehängt.
Der Bären auf Neu Stalden erbaut 1780
Staatarchiv Aarau, Bände 1104 (Seiten 823-827); 1346 (Seite 3)
Die Eröffnung der damals modernen, viel gepriesenen Durchgangsstrasse im November 1778 für Fussgänger und Reiter, ein Jahr später auch für Kutschen und Fuhrwerke. Zu dieser Zeit nun errichtet Hans Müller den heutigen Gasthof Bären auf Neu Stalden, einen langgestreckten, repräsentativen Wohn- und Wirtschaftsteil mit zehn Fensterachsen und eine Scheune mit Stallungen, alles unter einem Satteldach. Hier sollten nun mehr Durchreisende ein gutes Nachtlager finden, weshalb Müller sechs Gastbetten anschaffte. Bereits vor Abschluss des Innenausbaus verkaufte Hans Müller denselben dem Jakob Amsler von Schinznach. Mit Jakob Amsler zog wieder eine erfolgreiche Wirtsfamilie auf dem Stalden ein. Verkehr und Kundschaft nahmen derart zu, dass Amsler gut 30 Jahre später auf der gegenüberliegenden Seite eine zusätzliche, stattliche Scheune mit drei grossen Rundbogentoren errichtete.
Die Poststation von 1826
Erzählung des Bären-Wirt Alfred Amsler (1830 - 1917)
In
ganz alter Zeit fuhr man mit der Postkutsche zweispännig; dann kamen
die vier- bis fünfspännigen Postwagen angefahren. Und zwar zuerst
mit dem uniformierten Postillon auf dem Sattelross wobei es Reiter
gab, die nichts verstanden vom Reiten. Später setzte sich der
Postillon auf den hohen Bock, zuerst von den Pferde- und
Fahrkundigen argwönisch betrachtet, man glaubte zuerst nicht, das es
so mit dem Kutschieren ginge. Aber es ging so mit der Fahrkunst in
hiesiger Eidgenossenschaft. Zur Poesie einer Postreise gehörte es,
dass der Postillon, wenn die Fahrt langsam bergwärts ging, sein
Posthorn mit mehr oder weniger Geschick blies und das Kommen des
Reisezugs ankündigte. Hinter dem Hauptpostwagen fuhren die Beiwagen,
also ein Bild, wie es sich zur Ausnahme noch auf den Alpenpässen
erhalten hat. Eine Wagenpost Basel - Bözberg - Zürich bestand sicher
ab 1760.
Die Fernstrasse über den Bözberg
Auszüge aus dem Buch von Christian Holliger, Brugg und seine Umgebung.
Man
kommt nun in den Kanton Aargau (damals noch Bern), und das erste,
das einen da in die Augen fällt, ist ein hoher Berg, über den eine
steile und höchstelende Strasse führt. Der Kanton hat eine neue
abstecken lassen, die freilich erst in etlichen Jahren fertig
werden, aber dem Kanton sehr viel Ehre machen wird. Diese neue
Strasse bekommt eine von der alten ganz verschiedene Richtung und
geht bei weitem nicht so hoch den Berg hinan. Als wir auf der
höchsten Höhe der alten Strasse waren, fühlte ich eine scharfe, rauhe
Luft, und endlich fing es gar an zu schneien. Auf dem Berg ist ein
Gasthof ; der Bären; welcher einem nach dem beschwerlichen Anstieg
mit Wein, Kuchen und Brot und einem Lager zur Nacht zu neuer Stärkung
hilft. Im Gespräch mit den Einheimischen sagt man mir, dass
Güterwagen manchmal zwölf Pferde, ausser den ihrigen, vorspannen
müssen welche sie von Leuten, die auf beiden Seiten des Berges
wohnen, leihen müssen.